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Robert Kurz: Robert Kurz weißt immer wieder darauf hin, dass der Kapitalismus bald zusammenbrechen werde, was er nicht tut. Robert Kurz meint, dass man keine Utopie entwerfen könne, weil dies dem Konsumbedürfnis der meisten Menschen entspräche. |
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Robert Kurz wurde 1943 geboren und lebt als Publizist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Jetzt ist er nur noch freier Publizist. Robert Kurz stützt sich bei seiner Kritik des Kapitalismus vor allem auf Marx und Engels. In seinem Schwarzbuch Kapitalismus beklagt Kurz, dass sich der Wohlstand in den Krisen des Kapitalismus kaum erhöht hat. Auch global gesehen meint er hätte sich der Wohlstand der arbeitenden Klasse kaum erhöht. Er beklagt den Warenfetischismus des Kapitalismus. Er meint, dass man die Arbeit durch Rätesysteme, die es aber nicht näher beschreibt, verteilen soll. Das Warensystem soll aufgehoben werden. Der Casino-Kapitalismus, der durch die frei zirkulierenden großen Geldmengen enstanden ist muß eingeschränkt werden, denn er führt dauernd zu Krisen. Er übt auch Wertkritik. Der Wert wird gesellschaftlich vermittelt. Er ist keine reale Größe. Dadurch, dass man tauscht, unterwirft man sich dem Wert. Letzlich wird der Wert im Geld dargestellt. Jeder versucht nun dieses Geld zu erlangen. Im Finanzkapital findet es schließlich seinen Selbstzweck. Dort wird aus Geld noch mehr Geld gemacht. Dadurch, dass die Menschen nur durch den Tausch miteinander in Beziehung treten, werden alle menschlichen Beziehungen gestört. Selbst bei der Liebe werden so die Gefühle gehandelt. Der Mensch wird sich selbst entfremdet. Er kritisiert auch das festhalten an der Arbeit. Das kapitalistische System schafft es nicht mehr Muße für alle zu produzieren. Die Arbeitsplatzbesitzer werden immer mehr unter Stress gesetzt und immer mehr werden ausrangiert, statt die Arbeit zu verteilen. Der Kapitalismus schafft es nicht, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. In der Marktwirtschaft wird versucht, alle Bedürfnisse in Süchte zu verwandeln. Drogensucht, Konsumsucht, Sexsucht, Esssucht, Spielsucht sind die Ausformungen, damit man etwas verkaufen kann. Kurz kritisiert auch die Aufklärung. Freiheit und Gleichheit gibt es nur auf der Tauschebene der Güter, aber nicht bei der Produktion, wo es Unternehmer und Arbeiter gibt, die Ihre Arbeitskraft verkaufen müssen und dem Unternehmer diktatorisch unterworfen sind. Die Menschenrechte seinen zugeschnitten auf das westlich weiße männliche Wesen. Das Wert Abspaltungsverhältnis hat er von Roswitha Scholz übernommen. Es besagt, dass alle nichtökonomoischen Werte, wie Kindererziehung und Beziehungsarbeit der Frau zugeordnet werden und nur dem Mann die Geldsphäre vorbehalten bleibt. Kurz meint, dass mit der mikroelektronischen Revolution der Kapitalismus an seine Grenzen gestoßen sei. Denn es würden immer mehr Arbeiter entlassen, die ja schließlich den Mehrwert erwirtschafteten. Trotzdem steigt das Weltwirtschaftsprodukt immer noch an. Aber die Zahl der Arbeitslosen erhöht sich auch in den Industrieländern. Kritik: Es gibt keine Utopie der Gesellschaft, die Robert Kurz haben will. Er hat keinen alternativen Gesellschaftsentwurf. Robert Kurz spricht auch ständig von dem Zusammenbruch des Casinokapitalismus, aber bis jetzt hat der Kapitalismus noch alle Krisen überstanden. Robert Kurz hat die Gruppe Krisis verlassen und publiziert jetzt bei http://www.exit-online.org/ |
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Literatur: Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus - Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft, Frankfurt, Eichborn, 1999 Robert Kurz, Die Welt als Wille und Design - Postmoderne, Lifestyle-Linke und die Ästhetisierung der Krise, Berlin, Edition Tiamat, 1. Auflage 19999 Robert Kurz, Ernst Lohoff (Hrsg.),
Feierabend! Elf Attacken gegen die Arbeit, Hamburg,
Konkret Literatur
Verlag, 1999 Robert Kurz, Roswitha Scholz, Jörg
Ulrich, Der
Alptraum der Freiheit, Perspektiven radikaler
Gesellschaftskritik, Ulm,
Verlag Ulmer Manuskripte, 2005 Robert Kurz, Weltordnungskrieg, Bad
Honnef,
Horlemann, 2003, ISBN: 3-89502-149-0 Robert Kurz, Der Kollaps der
Modernisierung,
Leipzig, Reclam, 1. Auflage 1994 Rober Kurz, Das Weltkapital, Berlin,
Edition
Tiamat, 1. Auflage 2005 Roswitha Scholz, Das Geschlecht des
Kapitalismus, Bad Honnef, Horlemann, 2000, ISBN:
3-89502-100-8 Roswitha Scholz, Differenzen der Krise -
Krise
der Differenzen, Bad Honnef, Horlemann, 2005, ISBN:
3-89502-195-4 |
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Ecosia.org |
Links: Videos
von
Robert Kurz, Krise des Kapitalismus, Teil 1 bis 15 |
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Erstellt am 31.08.2003, Version vom 7.11.2017, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |